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buchtip - na das ist doch mal was neues !
dieses buch finden sie leicht im internet- bei amazon,

Herzerfrischend,, heiter und hilfreich ist dieses "Anti-Selbsthilfe-Buch". Ich habe beim Lesen oft gelacht und gebe dem Autor aus tiefstem Herzen recht. So schreibt Isy3 eine Rezension bei Amazone.

Typisches 60er Jahre Bild einer künftigen Marskolonie
Paul Pearsall ist von Beruf Psychologe und hat ein schweres Krebsleiden überstanden. Seine Krankheit führte ihn an seine Grenzen und zwang ihn, sich mit den wesentlichen Dingen des Lebens zu befassen. Die zahlreichen Selbsthilfebücher, die ihm Freunde und Bekannte mitbrachten, und die er auch selbst bestellte, um seine schwierige Lebenssituation zu meistern, waren ihm dabei nur von geringem Nutzen, einige schadeten ihm sogar. Daher schrieb er dieses Buch, das ebenso scharfsinnig wie fundiert ist und einem das Geld für viele nutzlose Lebensratgeber ersparen kann; denn hier wird mit Vorurteilen aufgeräumt, die in der Selbsthilfe-Szene grassieren. Vorurteile basierend auf Aberglauben, die zwar allgemein verbreitet sind und oft mit viel Autorität vorgetragen werden, die aber keine wissenschaftliche Grundlage haben und daher auch nicht richtig helfen können, bei der Lösung von Lebensproblemen. Sie dienen nämlich nur einer Selbsthilfe-Industrie, die uns mit immer neuen Heilsversprechnungen das Geld aus der Tasche ziehen will. Klappt es dann nicht so, wie es der Ratgeber verkündet, fühlen wir uns womöglich noch schlechter und schuldig, weil wir willensschwach waren, nicht positiv genug gedacht haben, unsere Wut in uns hineingefressen haben, anstatt sie rauszulassen oder gar unser inneres Kind vernachlässigten. Dabei sind die verkündeten Wahrheiten oft schlicht falsch und entbehren echter wissenschaftlicher Grundlage.

Pearsalls befreiende Erkenntnisse:
- Negatives Denken ist überlebensnotwendig, Miesepeter und Nörgler werden besonders alt und führen das schönste Leben.
- Das Zuweisen von Schuld, wo ein Schuldiger eindeutig erkennbar wird, ist Zeichen für scharfes Denken und beweist mitunter Zivilcourage.
- Krankheiten werden nicht durch geistige Einstellung sondern durch Mikroben oder Krebszellen verursacht.
- Schuld ist ein edles Gefühl, das hauptsächlich die Besten von uns quält.
- Die romantische Verliebtheit hält nicht auf ewig und ohne eigenes Zutun. Sie muss nach spätestens drei Jahren durch eine andere Art von Liebe ersetzt werden.
- Ach ja, und das innere Kind in uns soll man nicht verhätscheln, vielmehr braucht es einen Tritt in den Hintern. Was wir brauchen, sind innere Erwachsene, die sich auch erwachsen verhalten.

Es gibt in diesem Anti-Selbsthilfe-Buch natürlich schon auch eine Menge Lebenshilfe-Ratschläge. Die begründen sich aber stets auf wissenschaftlich belegte Studien und altbewährte Meditationstechniken, die ohne einen Guru auskommen, wie z. B. Übung in Achtsamkeit, die eine jahrtausendealte Erfindung ist. Von dort kommt auch die Erkenntnis, dass es viel besser ist, seinen Ärger und die Wut hinunterzuschlucken, als ihnen freien Lauf zu lassen. Die Wutausbrüche richten nur Schaden bei den Mitmenschen an und man fühlt sich selbst nicht besser.

Als Beleg für die Qualität von Pearsalls Lebensweisheiten nenne ich hier einige seiner Kapitelüberschriften:
- "Auswege aus dem Jugendwahn"
- "Auswege aus der Gesundheitshysterie"
- "Liebeslügen und warum wir ihnen nicht glauben dürfen"
- "Beruf als Berufung"
- "Gesundes Sterben und gutes Trauern"

Besonders köstlich fand ich das Kapitel "Zufrieden leben im Familienirrenhaus".

Möchte das Buch als universellen psychologischen Ratgeber für die Hausbibliothek empfehlen. Es eignet sich auch als Geschenk, denn es ist witzig geschrieben.



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