Hufenreuter.net

Die Bestellung Beim Universum klappt dann doch nicht.
Wunschdenken,

Kannten Sie Bärbel Mohr? Die Autorin der "Bestellungen beim Universum" erlitt einen Burn-out und erkrankte vor einem Jahr an Krebs. Sie ist leider am 29.10.2010 im Alter von 46 Jahren verstorben.

Bild von Inge Striedinger

Was bedeutet es, wenn mit Bärbel Mohr eine der bekanntesten Protagonisten der "Bestellungen ans Universum" an Burn-Out und Krebs verstirbt?Ein Einzelfall? Oder ist diese Philosophie vielleicht doch nur ein grandios gehypter Irrtum, der eine Menge Geld mit den Wunschträumen von Glückssuchern verdient? Was ist dran am Gesetz der Anziehung? Haben wir da was falsch verstanden?

 

 

Ein Tod mit Symbolcharakter?

Alle, die sie gekannt haben, sind sich einig: Bärbel Mohr war ein liebenswerter Mensch mit einem weit offenen Herzen. Sie wollte Liebe und Glück in der Welt verbreiten, Mut machen, dass wir alle das Leben unserer Träume leben können. Uns zeigen, dass wir alle unsere eigene Realität manifestieren. Und dann ist sie an Krebs gestorben. Und das wirft Fragen auf: Wie geht das zusammen? Ist es doch alles Unsinn? Und warum hat Bärbel Mohr ihre Krankheit der Öffentlichkeit verheimlicht?

In seinem Nachruf auf Spuren.ch schreibt Martin Frischknecht:

"Bärbel Mohr schwieg, weil Krankheit in ihrem System einem Versagen gleichkommt. Bist du krank? So bestell dir Gesundheit! Bist du immer noch krank? Dann hast du falsch bestellt.

Da die Propagandistin solchen Denkens mit dem eigenen Leben dafür einsteht, dass es auch funktioniert, hat sie vor den Leuten zu strahlen. [...] Würden die eigenen Zweifel, das eigene Versagen, würden kleine und größere Gebrechen dem Publikum sichtbar gemacht [...] Es würde den Wert der eigenen Botschaft in Frage stellen und die Vermessenheit des umfassenden Anspruchs enthüllen, und das wäre schlecht für den Absatz. Habe ich damit gesagt, 'Bestellungen beim Universum', 'The Secret' und all die vielen Propagandaschriften zum Resonanzgesetz seien unmenschlich? Allerdings."

Ein Kommentator zum selben Artikel schüttelt ebenfalls den Kopf über die "schräge Allmachtsfantasie, die hinter dieser shopping-Philosophie steckt." Und stellt abschließend fest: "Der Tod ist die größte narzisstische Kränkung, die wir erfahren können, hat Freud einmal gesagt. Gerade im Hinblick auf die Illusion, man könne sich alles einfach bestellen, zeigt sich, an was der universellen Shopping-Philosophie mangelt: Demut."

Also alles Unsinn? Der belächelswerte Versuch des menschlichen Egos, Gott spielen zu wollen?

Wunschdenken wissenschaftlich betrachtet:

Der Begriff des „Wunschdenkens“ ist im allgemeinen Sprachgebrauch in Deutschland fest verankert. Spontan wird hiermit eine wünschenswerte Entwicklung, Situation oder ein bestimmtes Ereignis assoziiert, dessen Eintritt jedoch bei realistischer Betrachtung höchst unwahrscheinlich ist. Sprichwörtlich ist häufig der „Wunsch Vater des Gedankens“. Ähnliche Definitionen sind auch in der wissenschaftlichen Literatur zu finden. Demnach bezeichnet Wunschdenken „die Überschätzung der Wahrscheinlichkeit angenehmer bzw. die Unterschätzung der Wahrscheinlichkeit unangenehmer Ereignisse“ (Jungermann et al. (2005), S. 194). Ohne Wahrscheinlichkeiten argumentiert, entsteht der Glaube, „…etwas sei leichter erreichbar als man eigentlich wissen könnte, (…) weil man sich mit dem Ziel seiner Wünsche so stark identifiziert […bzw.] man verschließt die Augen, weil ’nicht sein kann, was nicht sein darf’.“ (Martin/Bartscher (1995), S. 5) Diese mögliche Abgrenzung des Begriffs Wunschdenken soll im Folgenden als Definition im engeren Sinne interpretiert werden. Wesentliches Charakteristikum hierbei ist die Tatsache, dass ein Entscheidungssubjekt es besser hätte wissen können, die subjektive Fehleinschätzung bei objektiver Betrachtung demnach erkennbar gewesen wäre. Weiter auf Uni Lüneburg.....


Quellen : http://www.sein.de/spiritualitaet/ganzheitliches-wissen/2010/wunschvorstellungen und http://perso.uni-lueneburg.de/index.php?id=176

 


zurück